Number One (1973) restauriert auf dem 39. Torino Film Festival 2021

 

Luigi Pistilli und Claude Jade in Gianni Buffardis „Number one“

Gianni Buffardis verschollener Film „Number One“, der im Mai 1973 in den italienischen Kinos uraufgeführt wurde, läuft in restaurierter Fassung auf dem 39. Torino Film Festival.

Claude Jade spielt in Gianni Buffardis Film die Schauspielerin Sylvie Boisset, die im legendären Nachtclub „Number One“ verkehrt und die Carabinieri in einem Fall von Kunstraub kontaktiert. So wird sie interessant für die Behörden und auch für einige Kriminelle, denn Sylvie gibt den Ermittlern weitere Hinweise auf den Tod ihrer amerikanischen Freundin Deborah…

Guido Mannari und Claude Jade in „Number one“ von Gianni Buffardi

Chris Avram und Claude Jade in „Number one“

Claude Jade als Sylvie Boisset in „Number one“

Der Film zeigt den Nachtclub als Netz für Verbindungen zu Kunstraub und Morden. In größeren Rollen sind neben Renzo Montagnani als Polizeikommissar, Luigi Pistilli als Kommandant der Carabinieri, Claude Jade als Sylvie und Guido Mannari als Massimo unter anderem Chris Avram, Venatino Venantini und Massimo Serato zu sehen.
Bis Ende 2021 war nur wenig über den Film bekannt, den sie zusammen mit „La ragazza di via Condotti“ aufgrund eines Vertrags mit dem Anwalt Claudio Giglioli 1973 in Rom dreht, hier nachzulesen: Zwei Filme in Rom: Number one.

Venantino Venantini, Claude Jade, Chris Avram und Gianni Buffardi bei Dreharbeiten zu „Number One“

Die Figuren des Films sind unter Pseudonymen Anspielungen auf tatsächliche Personen des Jetset im „Number One“. So ist die Rolle des von Chris Avram gespielten Benny am Filmproduzenten und Playboy Pier Luigi Torri angelehnt, der zu jener Zeit mit der Schauspielerin Marisa Mell liiert und mit dieser Affaire in die Jetset-Klatschpresse geriet. Torri war ein Symbol des „Number One“ und verschwand rasch nach England, um nach einem Drogenskandal im Nachtclub nicht verhaftet zu werden. „Number One“-Betreiber Paolo Vassallo findet sein Double in Venantino Venantinis Rolle Leo wie auch die Mordopfer: Die an einer Überdosis Heroin verstorbene Amerikanerin Deborah erinnert an die Frau von John Paul Getty Jr, It-Girl Talitha Pol-Getty, und das am Seeufer hingerichtete Paar an Giuliano Carabei (im Film Guido Mannari als Massimo) und das Model Tiffany Hoyveld (im Film von Isabelle de Valvert gespielt), beide 1971 an einem See nahe Rom erschossen aufgefunden. (mehr dazu im Link zwei Filme in Rom)

Der Film von Gianni Buffardi verschwand kurz nach seiner Aufführung, das „Number One“ wurde ein Jahr später nach einem erneuten Drogenskandal geschlossen. Nun tauchten in einem Lagerhaus Negative auf und die Cineteca Nazionale ermöglichte mit dem Cineasten-Sender Cine34 eine Restaurierung – unter Beisein vom einstigen Kameramann Roberto D’Ettorre Piazzoli und Antonello Buffardi De Curtis, dem Sohn des 1979 verstorbenen Regisseurs.



Der Film wurde vom Centro Sperimentale di Cinematografia – Cineteca Nazionale in Zusammenarbeit mit Cine34, RTI-Mediaset und Infinity+ restauriert.
Nach einer Vorpremiere am 27. November gibt es am 29. November eine Präsentation in Anwesenheit von Antonello Buffardi De Curtis, Kameramann Roberto D’Ettorre Piazzoli, dem Journalisten, Filmkritiker und Essayisten Alberto Anile, seit Januar 2021 Kurator des Nationalen Filmarchivs des Centro Sperimentale di Cinematografia, Luca Pallanch von der Cineteca Nazionale und Marta Donzelli, Filmproduzentin und seit März 2021 Präsidentin des Centro Sperimentale di Cinematografia.

Laut Festival-Programm läuft „Number One“ in der Sektion „Back to Life“ im Massimo zu folgenden Terminen:
27. November 2021 – 09:30
29. November 2021 – 17:30
30. November 2021 – 12:00

Link zum Festival

Fernsehausstrahlung Cine 34

Der Kanal Cine 34 von Mediaset strahlt den Film aus. Am Donnerstag, 9. Dezember um 21 Uhr und am Freitag, 10. Dezember, um 6:48


Link zur TV-Ausstrahlung  Numer One auf Cine 34

Link zu Artikel zu „Number one“ hier:
zwei Filme in Rom 1973: Number One / La ragazza di Via Condotti

die DVD erschien 2023 bei Mustang.

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