Ab heute neu in der Filmografie: Marcel Aymés „Les oiseaux de lune“ (Die Mondvögel) wurde von 1971 André Barsacq, dem Regisseur der Uraufführung, mit Jacques Duby, der die Rolle des Valentin 1955 kreiert hatte, und Claude Jade in den Hauptrollen für Bühne und Fernsehen inszeniert.
Lehrer Valentin (Duby) kann Menschen in Vögel verwandeln, Sekretärin Sylvie (Jade) ist dabei häufig Auslöser, nicht zuletzt, weil Valentin in sie verliebt ist. Claude Jade übernimmt die 16 Jahre zuvor von Françoise Rasquin entwickelte Rolle der Sylvie, ihre Partner sind neben Duby, Pascale de Boysson und Madeleine Barbulée aus der Originalbesetzung unter anderem auch Jean-Gabriel Nordmann und Pierre Arditi.
Die Sylvie ist „Les oiseaux de lune“ steht als Beispiel für Claude Jades Aussage 1979 im Gespräch mit Bernard Alès für die Cine Télé Revue: „Kino, Fernsehen oder Theater macht für mich wirklich keinen Unterschied. Eine schwer zu verteidigende Rolle ist es, die mich glücklich macht.“ Insofern ähnelt Sylvie in ihrem unschuldigen Selbstinteresse an eine ihrer Lieblingsrollen, die Eléonore in Gérard Brachs „Le bateau sur l’herbe“.
Diese Abwesenheit jeglicher Gefühlsduselei zwischen Claude Jade und ihren Hauptpartnern Jacques Duby und Jean-Gabriel Nordmann macht das Liebesdreieck so erfrischend, unverlogen und untheatralisch. Claude Jades Spiel ist temporeich, frech, dann wieder von einer überzeugenden Unschuld.
Im Link auch das Video „Les oiseaux de lune“