Ein Name, deklamiert vor einem Spiegel, in einer Szene von Ewigkeitswert: „Christine Darbon, Christine Darbon, Christine Darbon…“
Der Rollenname Christine ist Truffauts Verachtung für die Mode entsprungen:. „Leute, die ihre Tochter Caroline oder Martine nennen, sind Arschlöcher, die sich zwischen 1950 und 1955 von Martine Carol berauschen ließen… Deshalb keine Martine!“
Als er Claude Jade am Théâtre Moderne sieht, will François Truffaut, hingerissen „von ihrer Schönheit, ihrem Wesen, ihren Manieren und ihrer Lebensfreude“, die junge Schauspielerin für den Part der Christine in seinem neuen Film „Baisers volés“ (Geraubte Küsse).
Die Rolle der Christine ist noch nicht vollständig entwickelt. „Wir werden all das noch einmal untersuchen, da diese Persönlichkeit gänzlich geändert wird gemäß der jungen Schauspielerin, die wir dafür auswählen.“
1968 wird Claude Jade Christine Darbon; Christine Darbon wird die Freundin – und spätere Frau – seines alter ego Antoine Doinel und Truffaut selbst verliebt sich in seine Hauptdarstellerin: „Bei den gestrigen Dreharbeiten, als ich mich im Gang umdrehte und Sie sah, hatte ich ein starkes Vergnügen, ein sehr starkes, dass Sie meinem Gesicht nicht ablesen konnten, da es ganz tief in mir war. Ich küsse Sie zärtlich.
françois.“

die Verlobten des Jahres 1968: François Truffaut, Claude Jade
Den kleinen Rohrpostbriefen folgt ein Heiratsantrag. All dies geschieht vor dem Hintergrund des Pariser Mai, der François Truffaut wie der Kampf um Henri Langlois und der Boykott der Filmfestspiele von Cannes vollkommen einnimmt. Claude Jade: „François kam oft zu spät, er verpasste Proben; am Ende ist es ein kleines Wunder, dass der Film so wunderbar wurde.“
hier ein ausführlicher Artikel zum ersten von drei Filmen, die Claude Jade mit François Truffaut drehte: BAISERS VOLÉS (GERAUBTE KÜSSE)