Als Claude Jade das Drehbuch zu „Le Pion“ (Ein Pauker zum Verlieben) erhält, findet sie es lustig und charmant. Die Geschichte um einen Aushilfslehrer (Henri Guybet), der heimlich einen Roman schreibt und von seiner angebeteten Kollegin, dem Schulzensor und dem Literaturzirkel der Stadt belächelt wird, ist sicher naiv.
Auch dass er seine wahre Liebe (Claude Jade), seine verwitwete Nachbarin und Mutter eines seiner Schüler, erst spät erkennt, gehört zum Muster des kleinen Films. Das Menuett der 7. Klaviersinfonie von Beethoven hilft den beiden schüchternen Helden ein wenig.
Seit heute in der Filmographie: „Le Pion“.





François Truffaut wünscht sich, dass das Bild ihrer negativen Rolle in „Le bateau sur l’herbe“ gelöscht wird und das Zölibats- und Résistance-Drama fügt der Galerie reiner Heldinnen das Portrait der Sainte Jade hinzu. Denn etwas Zwietracht sei der aufrechten Françoise gegönnt in ihrer Liebe zu einem katholischen Priester („Robert Hossein, ce n’est pas mal, hein?!“). Claude Jade bleibt vorerst gefangen in ihrem Rollenprofil: „Um für die Liebe des suspendierten Priesters nicht das Gesicht der Sünde zu haben, wurde das reinste Gesicht des Französischen Kinos gewählt, nämlich das von Claude Jade“ (Combat, 20.11.1973).