Claude Jades Schwangerschaft war sehr kurios.
Da sie in Japan in Kei Kumais „Kita No Misaki“ eine Nonne spielte, durfte die dortige Presse Mitte der 70er Jahre nicht wissen, dass sie verheiratet war. Claude lernte fleißig japanisch und folgte den Anweisungen von Toho Film. So reiste Ehemann Bernard Coste als angeblicher Sekretär des ledigen Filmstars nach Tokio. Doch dann wurde die ledige Schauspielerin auch noch schwanger. Kein allzu großes Problem mit der Nonnentracht, doch zur Premiere durfte sie nicht erscheinen; das hätte einen Skandal bedeutet, da die Presse sie ja ledig glaubte.
In einer Pause zwischen den Dreharbeiten in Japan und Singapur entstand ein Horrorfilm.
Als couragierte Heldin des Horrorfilms „Le collectionneur de cerveaux“ (Schach dem Roboter) durfte sie immerhin auch etwas liegen, festgeschnallt auf das Bett eines irren Mörders (siehe „Bettgeschichten“).
Als Nelly Kaplan ihr eine Rolle neben Sami Frey in „Néa“ anbot, musste Claude Jade ablehnen, denn sie hätte zwar die ersten Szenen drehen können, doch später wäre ihr Taillenumfang zu sichtbar geworden, in etwa vergleichbar mit dem Dilemma der Stacey in François Truffauts „La nuit américaine“.
Die Kleidung der Krankenschwester Claire, die Michel Bouquet in „Les anneaux de Bicêtre“ (Zwischen Tod und Leben) ins Leben zurückholte, ließ das Arbeiten als Schauspielerin wiederum zu.
Und am 21. August 1976 folgte für Claude Jade, die da bereits einige Mutterrollen gespielt hatte, ihre schönste Rolle in
LE PETIT PIERRE: „Lorsque l’enfant paraît“
dans le rôle du nourrisson: Pierre (prêt à crier, à 14 h25), dans le rôle de la mère: Claude (prêt à pouponner, à 17 heures), dans le rôle du père: Bernard (prêt à tourner de l’oeil, à 14 h 30).
„Le film de cinéma-vérité est sûrement le plus important de ma vie“
(Claude Jade, Baisers envolés, 2004)
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