Jean Rochefort gestorben

Jean Rochefort und Claude Jade in „Les feux de la Chandeleur“ (Kerzenlicht), 1972

Jean Rochefort, Claude Jade und Annie Girardot in Serge Korbers „Kerzenlicht“

Jean Rochefort hatte mit 41 Jahren seine erste Hauptrolle, die zugleich seine erste romantische Rolle war: Alexandre Boursault in Serge Korbers „Les feux de la Chandeleur“ (Kerzenlicht, 1972).
Zuvor hatte sich Jean Rochefort als Desgrez in den „Angélique“-Filmen und als Dieb im Gefolge Jean-Paul Belmondos in „Cartouche“ mit Nebenrollen etabliert, damals noch ohne sein berühmtes Markenzeichen, den Schnauzbart.

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Jean Rochefort, seit dem Winter 71-72 mit seinem Markenzeichen, dem Moustache.

„Les feux de la Chandeleur“ etablierte den Moustache, den er seitdem nur für seine Rolle in „Ridicule“ (1996) abnahm. Rochefort war ein Jahr jünger als Annie Girardot, als er im Winter 71-72 den konservativen Ehemann einer sich verrückt gebärdenden Frau spielte. Und zudem gab den Verlobten seiner Filmtochter Claude Jade der nur ein Jahr jüngere Bernard Fresson. Der Schnauzbart ließ den jungen Schaupieler Jean Rochefort bedeutend reifer wirken; der Schauspieler erscheint distinguiert und erobert so sein neues Rollenfach.

Rochefort zeigte sich in einem Interview stolz, den Vater der erwachsenen Schauspieler Claude Jade und Bernard  Le Coq zu spielen. In der kalten Zeit rückten die Schauspieler näher aneinander und haben zum Teil ihre Familien am Drehort: Regisseur Serge Korber seine Frau Marie-Claire und seinen 9jährigen Sohn dabei, Annie Girardot ihre 9jährige Tochter Giulia aus der Ehe mit Renato Salvatori.

Jean Rochefort und Claude Jade in „Kerzenlicht“ (1972)

Claude Jade vermisste ihren Geliebten Bernard Coste, der zu jener Zeit noch in Rio de Janeiro lebte. Er eilte im Februar aus Brasilien zu Besuch ins verschneite Frankreich und verlobte sich mit Claude.
Annie Girardots Mann Renato Salvatori schaute ebenfalls vorbei, kochte für die Filmfamilie, doch Girardot verliebte sich in Claude Jades Filmverlobten Bernard Fresson – der Beginn einer achtjährigen Beziehung.

Jean Rochefort war seit 1960 im Eheleben angekommen und hatte seine damalige polnische Ehefrau Alexandra Moscwa und während der Februar-Ferien seine Kinder Marie (10) und Julien (7) dabei. Erst einige Jahre später trennt er sich für die Schauspielerin Nicole Garcia von Alexandra. Mit Garcia bekommt er sein drittes Kind, Pierre, mit seiner letzten Frau Françoise Vidal 1990 und 1992 zwei weitere Töchter.

komischer Jean Rochefort: eine kleine Nummer mit der Zigarrenasche

Argentinischer Comic zum Film „Les feux de la Chandeleur“: „La mujer del verano“

Nicht minder turbulent waren die Verwicklungen vor der Kamera: Notar Alexandre Boursault (Jean Rochefort) stört das Engagement seiner Frau Marie-Louise (Annie Girardot) für die Kommunistische Partei und er verlässt sie und die Kinder. Zehn Jahre später, das getrennte Paar lebt noch immer in der selben Stadt im Jura, erträgt Tochter Laura (Claude Jade) das ewige Gerede ihrer Mamouchka, Alexandre würde zurückkehren, nicht mehr.
Sie bittet ihren Vater, der inzwischen eine neue Geliebte hat, zurückzukehren. Während Laura ihr Glück mit dem jungen Lehrer Marc (Bernard Fresson) findet, entschließt sich Alexandre zur Heimkehr…

Auszug aus dem argentinischen Comic zum Film „La mujer del verano (Les feux de la Chandeleur)“, nachempfunden den Schauspielern Claude Jade und Jean Rochefort

Doch Lauras Bruder Jean-Paul (Bernard Le Coq) erklärt Mamouchka für verrückt. Nur wenige Minuten vor Alexandres Rückkehr stirbt sie an einem Schock in Lauras Armen.

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„Les feux de la Chandeleur“ war Frankreichs offizieller Beitrag für Cannes und als Bester Film nominiert. Auch wenn er keinen Preis gewann, machte er Jean Rochefort zum Star. Vier Jahre später, 1976, erhielt er den César für die beste Nebenrolle in „Que la fête commence“ – und seine zweite romantische Hauptrolle als fremdgehender Ehemann in „Ein Elefant irrt sich gewaltig“. In der Nacht zum 9. Oktober ist Jean Rochefort im Alter von 87 Jahren gestorben.

Jean Rochefort, Claude Jade, Gabriella Boccardo, Bernard Le Coq und Annie Girardot

Saint Bernard

Der 20. August ist der Namenstag des Bernard.

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Mit zwei Bernards, Bernard Le Coq und Bernard Fresson dreht Claude Jade 1972 einen Film, dessen Titel einen weiteren Feiertag der Katholiken in sich trägt, „Les feux de la Chandeleur“.
Der Feiertag Chandeleur, das Fest der Darstellung des Herrn oder auch Mariä Lichtmess, wird an jedem 2. Februar, vierzig Tage nach Weihnachten, begangen.

Claude Jade und Bernard Coste

Einen dritten Bernard, der während der Dreharbeiten zu „Les feux de la Chandeleur“ von Rio de Janeiro aus anreist, um sich mit Claude Jade zu verloben, ist Bernard Coste. Die beiden heiraten im Dezember 1972.
Für Bernard Le Coq war der Part von Claude Jades Filmbruder die erste große Filmrolle und für Bernard Fresson, der im Film Claude Jades Geliebten und Verlobten spielt, begann mit den Dreharbeiten seine Affaire mit Claudes Filmmutter Annie Girardot.
Auch ohne irgendwelchen Glauben ist der heutige Tag vielleicht eine Gelegenheit, den Bernards, die wir lieben, zu gratulieren.

Bernard le Coq und Bernard Fresson in ihren gemeinsamen Szenen in "Les feux de la Chandeleur" mit Annie Girardot, Claude Jade, Gabriella Boccardo, Jean Rochefort und Jean Bouise

Bernard Le Coq und Bernard Fresson in ihren gemeinsamen Szenen in „Kerzenlicht“ (Les feux de la Chandeleur) mit Annie Girardot, Claude Jade, Gabriella Boccardo, Jean Rochefort und Jean Bouise

 

 

Bernard Fresson 85

les baisers volés aux feux de la chandeleur: Claude Jade, Bernard Fresson

les baisers volés aux feux de la chandeleur: Claude Jade, Bernard Fresson

fressonfresson claude jade bernard fresson„Ich habe keine Lust auf diesen Marc Chandois oder Champois“, nörgelt die renitente Laura, als sie Marc Champenois vorgestellt werden soll, dem Parteifreund ihrer Mutter. Sie haben keinen guten Start, der Provinzlehrer Marc Champenois (Bernard Fresson) und die Medizinstudentin Laura Boursault (Claude Jade), die aus Paris ins winterliche Jura zu ihrer Mutter (Annie Girardot) angereist ist.
Doch schon bald wird aus ihnen, die leidenschaftlich über Politik diskutieren, ein Paar. Ihre Liebe ermutigt Mamouchka, Lauras Vater (Jean Rochefort) zurückzuerobern…

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Mamouchka (Annie Girardot) stellt Laura (Claude Jade) Marc (Bernard Fresson) vor.

Bernard Fresson, Gabriella Boccardo, Bernard Le Coq und Claude Jade

Bernard Fresson, Gabriella Boccardo, Bernard Le Coq und Claude Jade

Claude Jade und Bernard Fresson in "les feux de la Chandeleur" (Kerzenlicht)

Claude Jade und Bernard Fresson in „les feux de la Chandeleur“ (Kerzenlicht)

fresson_bernard claude jade 1972Für „Les feux de la Chandeleur“ lässt Claude Jade 1972 ihre neue Liebe, Bernard Coste, im warmen Rio de Janeiro zurück, um mit zwei anderen Bernards, Bernard Le Coq und Bernard Fresson, im kalten Jura zu drehen. Ein Teil der Besetzung hat seine Familie dabei; Girardot ihre neunjährige Tochter Guilia, der Regisseur Serge Korber seine Frau Marie-Claire und einen Sohn in Giulias Alter und Jean Rochefort wird von seiner polnischen Frau und seinen Kindern begleitet. Girardots Ehemann Renato Salvatori, der für einige Tage aus Rom anreist, lässt sich nicht anmerken, dass Annie und Bernard Fresson seit einiger Zeit eine Affaire haben.

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Während sich im Film Laura und Marc verloben, kommt Bernard Coste im Februar nach Frankreich. Er und Claude feiern in Dijon ihre Verlobung, nur Claudes Eltern sind anwesend. Als Claude Jade und Bernard Fresson sich in Cannes als Filmverlobte präsentieren, ist „Les feux de la Chandeleur“ Frankreichs offizieller Beitrag im Wettbewerb, geht jedoch leer aus. Immerhin lobt das deutsche Filmlexikon: „Ein sensibel inszeniertes Ehedrama, psychologisch überzeugend ausgelotet und exzellent gespielt.“ Wiederentdeckt werden kann der Film, der in Deutschland zuletzt 1976 im DDR-Fernsehen als „Kerzenlicht“ lief, inzwischen auf DVD, die vor einigen Jahren in Frankreich in der Reihe „Les Classiques Français“ erschien.

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„Les feux de la Chandeleur“ war 1972 Frankreichs offizieller Beitrag in Cannes

Bernard Fresson, Gabriella Boccardo, Jean Rochefort, Claude Jade

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Heute wäre Bernard Fresson, der am 20. Oktober 2002 in Orsay starb, 85 Jahre geworden.

Claude Jade, Bernard Fresson

 

Annie Girardot 84

Annie Girardot wäre heute 84 geworden.
1972 spielten sie und Claude Jade gemeinsam in „Les feux de la Chandeleur“ (Kerzenlicht)

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Maurice Clavel schreibt im Mai 1972 im „Nouvel Observateur“: „Der junge Star Claude Jade, deren Talent in ‚Sheherazade’ ich hier kürzlich gespriesen habe, antwortet auf die Frage nach aktuellen Projekten: ,Ich drehe gerade einen Film, dessen Hauptdarstellerin Annie Girardot ist.’ Andere würden sagen: ‚Ich drehe einen Film’, oder höchstens ‚einen Film mit Girardot’. Welch Begeisterung legt sie in eine so auserlesen bescheidene Zurückhaltung!“

Der Film, in dem Claude Jade die Tochter von Annie Girardot und Jean Rochefort spielt, verliebt sich in den besten Freund ihrer Mamouchka, den Lehrer Marc (Bernard Fresson). Ein weiterer junger Star zu Beginn seiner Karriere ist Bernard Le Coq. Annie Girardot begann zur Zeit der Dreharbeiten ihre langjährige Beziehung zum Film-Verlobten von Claude, Bernard Fresson.

Annie Girardot und Claude Jade in „Les feux de la Chandeleur“ Regie: Serge Korber

Serge Korber mit Claude Jade und Annie Girardot bei Dreharbeiten

Annie Girardot ist für Claude Jade ein großes Vorbild. Sie ist beeindruckt von deren Spontanität, ihrer Leidenschaft, ihrem Enthusiasmus und der Einfachheit. Noch Jahrzehnte später wird Claude Jade ihre Kollegin wie im Film „Mamouchka“ nennen.

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Bon anniversaire, Bernard Le Coq – 65

Bernard Le Coq wird heute 65.

In „Les feux de la Chandeleur“ (Kerzenlicht) spielte er 1972 in seiner ersten großen Rolle den Bruder von Claude Jade.

Die Geschwister Laura (Claude Jade) und Jean-Paul Boursault (Bernard Le Coq) in Film – und im Comic des argentinischen „Intervalo álbum“
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Eine ausührliche Würdigung erfolgt in den nächsten Tagen.