„Ich habe keine Lust auf diesen Marc Chandois oder Champois“, nörgelt die renitente Laura, als sie Marc Champenois vorgestellt werden soll, dem Parteifreund ihrer Mutter. Sie haben keinen guten Start, der Provinzlehrer Marc Champenois (Bernard Fresson) und die Medizinstudentin Laura Boursault (Claude Jade), die aus Paris ins winterliche Jura zu ihrer Mutter (Annie Girardot) angereist ist.
Doch schon bald wird aus ihnen, die leidenschaftlich über Politik diskutieren, ein Paar. Ihre Liebe ermutigt Mamouchka, Lauras Vater (Jean Rochefort) zurückzuerobern…
Für „Les feux de la Chandeleur“ lässt Claude Jade 1972 ihre neue Liebe, Bernard Coste, im warmen Rio de Janeiro zurück, um mit zwei anderen Bernards, Bernard Le Coq und Bernard Fresson, im kalten Jura zu drehen. Ein Teil der Besetzung hat seine Familie dabei; Girardot ihre neunjährige Tochter Guilia, der Regisseur Serge Korber seine Frau Marie-Claire und einen Sohn in Giulias Alter und Jean Rochefort wird von seiner polnischen Frau und seinen Kindern begleitet. Girardots Ehemann Renato Salvatori, der für einige Tage aus Rom anreist, lässt sich nicht anmerken, dass Annie und Bernard Fresson seit einiger Zeit eine Affaire haben.
Während sich im Film Laura und Marc verloben, kommt Bernard Coste im Februar nach Frankreich. Er und Claude feiern in Dijon ihre Verlobung, nur Claudes Eltern sind anwesend. Als Claude Jade und Bernard Fresson sich in Cannes als Filmverlobte präsentieren, ist „Les feux de la Chandeleur“ Frankreichs offizieller Beitrag im Wettbewerb, geht jedoch leer aus. Immerhin lobt das deutsche Filmlexikon: „Ein sensibel inszeniertes Ehedrama, psychologisch überzeugend ausgelotet und exzellent gespielt.“ Wiederentdeckt werden kann der Film, der in Deutschland zuletzt 1976 im DDR-Fernsehen als „Kerzenlicht“ lief, inzwischen auf DVD, die vor einigen Jahren in Frankreich in der Reihe „Les Classiques Français“ erschien.
Heute wäre Bernard Fresson, der am 20. Oktober 2002 in Orsay starb, 85 Jahre geworden.
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