Jean-Pierre Léaud-Retrospektive im Filmmuseum Düsseldorf

Mit 14 Filmen präsentiert das Filmmuseum Düsseldorf vom 4. bis zum 30. März die Reihe „Jean-Pierre Léaud – Der sanfte Rebell“.

Jean-Pierre Léaud - geboren 1944 in Paris als Sohn einer Schauspielerin und eines Drehbuchautors - konnte sich bereits als Kind beim Casting für Francois Truffauts ersten Spielfilm "Sie küssten und sie schlugen ihn" (1959) für die Titelrolle des Antoine Doinel durchsetzen. So begann eine der fruchtbarsten und wichtigsten Kooperationen in der Filmgeschichte. Zusammen mit der Schauspielerin Claude Jade, eine weitere Entdeckung Truffauts, waren sie als das Paar Antoine und Christine Zentrum einer ganzen Reihe von insgesamt zwanzig Jahren umspannenden Filmen. Ihre Figuren sind naiv und neunmalklug, doch während Christine mit der Zeit reifer wird, bleibt Antoine auch als Erwachsener ein Kind. Ein ewiger Jüngling, zart, bisweilen scheu und immer den Schalk im Nacken. Der Zyklus zeigt ihn als Kind, als Jugendlichen, schließlich als Ehemann und Familienvater. In Filmen wie "Geraubte Küsse" (1968), "Tisch und Bett" (1970) oder "Liebe auf der Flucht"(1979) hangelt er sich von Job zu Job oder verstrickt sich in chaotische Liebesgeschichten. Auf das von ihm fabrizierte Chaos reagiert er nur mit einem lakonischen Lächeln und einem lässigen Schulterzucken. Les 400 coups, Baisers voles, Domicile conjugal, L'Amour en fuite

Jeden Sonntag wird ein Film aus François Truffauts Antoine-Doinel-Zyklus gezeigt. Und somit laufen an drei Sonntagen, jeweils um 15 Uhr auch die Filme der Antoine-und-Christine-Saga. Am 11. März macht „Baisers volés“ (Geraubte Küsse) den Anfang, am 18. März läuft „Domicile conjugal“ (Tisch und Bett / Das Ehedomizil) und am 25. März „L’amour en fuite“ (Liebe auf der Flucht).

Der Focus schreibt:
„Mit insgesamt 14 Filmen widmet sich das Filmmuseum Düsseldorf, Schulstraße 4, dem vielseitigen und sechs Jahrzehnte umspannenden Werk von Jean-Pierre Léaud. Der Schauspieler und die Ikone des französischen Autorenkinos wurde zusammen mit François Truffaut und als dessen Alter Ego Antoine Doinel zum Aushängeschild der Nouvelle Vague. Léaud repräsentierte das Lebensgefühl der französischen Jugend in den 1950er- und 1960er-Jahren. Am Sonntag, 4. März, startet die Filmreihe im Filmmuseum um 15 Uhr. Bis zum 30. März können sich Interessierte die Filme zum Großteil im Original mit Untertitel anschauen.

Mit dem Antoine-Doinel-Zyklus zeigt das Filmmuseum die vier Langfilme und einen Kurzfilm Truffauts mit Léaud als chaotisch-charmanten und träumerischen Lebenskünstler. Weitere Filme von Aki Kaurismäki, Jerzy Skolimowski, Bernardo Bertolucci, Bertrand Bonello und Jean-Luc Godard sowie sein aktueller Film, „Der Tod von Ludwig IXV“ von Albert Serra, runden die Reihe ab.
Jean-Pierre Léaud – geboren 1944 in Paris als Sohn einer Schauspielerin und eines Drehbuchautors – konnte sich bereits als Kind beim Casting für Francois Truffauts ersten Spielfilm „Sie küssten und sie schlugen ihn“ (1959) für die Titelrolle des Antoine Doinel durchsetzen.

So begann eine der fruchtbarsten und wichtigsten Kooperationen in der Filmgeschichte. Zusammen mit der Schauspielerin Claude Jade, eine weitere Entdeckung Truffauts, waren sie als das Paar Antoine und Christine Zentrum einer ganzen Reihe von insgesamt zwanzig Jahren umspannenden Filmen. [ Anm.: natürlich sind es für Antoine und Christine etwa zehn Jahre ]

Ihre Figuren sind naiv und neunmalklug, doch während Christine mit der Zeit reifer wird, bleibt Antoine auch als Erwachsener ein Kind. Ein ewiger Jüngling, zart, bisweilen scheu und immer den Schalk im Nacken.

Der Zyklus zeigt ihn als Kind, als Jugendlichen, schließlich als Ehemann und Familienvater. In Filmen wie „Geraubte Küsse“ (1968), „Tisch und Bett“ (1970) oder „Liebe auf der Flucht“ (1979) hangelt er sich von Job zu Job oder verstrickt sich in chaotische Liebesgeschichten.  Auf das von ihm fabrizierte Chaos reagiert er nur mit einem lakonischen Lächeln und einem lässigen Schulterzucken.

Ab Mitte der 1960er-Jahre beginnt Léaud, sich von Antoine Doinel zu emanzipieren. Seine Figuren – so zum Beispiel in „Masculin, féminin“ (1966) oder „I hired a contract killer“ (1992) – werden abstrakter, sein schüchternes Wesen bleibt ihm jedoch erhalten. Erst Jahre später wendet er sich gänzlich anderen Rollen zu und dreht letztlich mit fast allen Größen des europäischen Kinos.

2016 erhält Jean-Pierre Léaud die Goldene Palme für sein Lebenswerk

Im Jahr 2000 erhielt er einen Ehren-César und 2016 wurde ihm die Goldene Palme der Internationalen Filmfestspiele von Cannes als Ehrenpreis für sein Lebenswerk verliehen.“

Link zur gesamten Léaud-Werkschau im „Black Box“-Kino
Link zum ersten gemeinsamen Film Geraubte Küsse (Baisers volés)

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Francois Truffauts 30. Todestag – Retrospektiven in Paris und Berlin

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„Ich habe begonnen, die andere Seite des Spiegels zu betreten; nicht im Sinne von Alice im Wunderland – vielmehr im Sinne des Orphée in den Filmen von Cocteau… Madame la Mort reichte mir die Hand“, schreibt François Truffaut  in einem seiner letzten Briefe an Claude Jade. Als sie, die 1984 in Zypern lebt, ihn in Paris besucht, ist er abgemagert, doch sein Blick ist intensiv und strahlend. Er verabschiedet sich nach dem Essen: „Du siehst, meine kleine Claude, ich muss jetzt Siesta halten wie die kleinen Kinder.“ An ihrem Geburtstag am 8. Oktober 1984 erhält sie zum ersten Mal in 16 Jahren keinen Brief von ihrem Freund. An einem Sonntag im Oktober stirbt François Truffaut.
Zu seinem 30. Todestag  am 21. Oktober präsentiert die Cinémathèque Française ab heute auf einer Fläche von 600 m² eine Truffaut-Ausstellung, die bis zum 25. Januar 2015 bestehen bleibt.
Vom 8. Oktober bis zum 30. November zeigt die Cinémathèque Française zudem eine Retrospektive seines Gesamtwerks. Je drei Mal laufen auch seine Arbeiten mit Claude Jade, die heute vor 66 Jahren geboren wurde: „Baisers volés“, „Domicile conjugal“ und „L’amour en fuite“.

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Claude Jade, hier mit François Truffaut, hätte heute ihren 66. Geburtstag gefeiert.

Im Berliner Lichtblick-Kino, das vor einem Jahr eine kleine Hommage an Claude Jade im Programm hatte, werden zum 30. Todestag Truffauts 16 seiner Filme gezeigt. Neben „Geraubte Küsse“ und „Liebe auf der Flucht“ wird nach längerer Zeit auch wieder „Tisch und Bett“ (Das Ehedomizil) zu sehen sein. Wer nicht nach Paris kann, geht also einfach ins Lichtblick.

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Hier die Termine zu den drei Truffaut-Filmen mit Claude Jade in Paris und Berlin.

Baisers volés, Domicile conjugal, L'amour en fuite, Francois Truffaut, cycle Antoine Doinel, Claude Jade, Jean-Pierre LéaudPARIS – Cinémathèque Française,
51 rue de Bercy, 75012 Paris

BAISERS VOLÉS
Jeudi 9 Octobre 2014 – 14h30
Mercredi 22 Octobre 2014 – 16h15
Lundi 10 Novembre 2014 – 19h00

DOMICILE CONJUGAL
Samedi 11 Octobre 2014 – 19h00
Jeudi 23 Octobre 2014 – 16h30
Jeudi 13 Novembre 2014 – 19h00

L’AMOUR EN FUITE
Dimanche 12 Octobre 2014 – 19h00
Vendredi 24 Octobre 2014 – 16h00
Jeudi 13 Novembre 2014 – 21h45

Francois Truffaut, Claude Jade, Baisers volés, Cinematheque francaiseBERLIN
Lichtblick-Kino,
Kastanienallee 77, 10435 Berlin

BAISERS VOLÉS (Geraubte Küsse, OmU)
Samstag 18. Oktober 2014 – 18:30
Sonntag 26. Oktober 2014 – 22:00

DOMICILE CONJUGAL (Tisch und Bett, OmU)
Samstag 18. Oktober 2014 – 22:00

L’AMOUR EN FUITE (Liebe auf der Flucht, OmU)
Sonntag 19. Oktober 2014 – 22:00

Claude Jade, Baisers volés, Geraubte Küsse, Stolen Kisses, Francois Truffaut, Cinémathèque francaise

Zum 66. Geburtstag ein Link zu Claude Jade in François Truffauts  „Baisers volés“