Das Dictionnaire du cinéma lobt Pierre Vernier mit der Kurzbeschreibung „Le type d’acteur sûr et de qualité“.
Heute wird er 85.
Pierre Vernier debütierte 1950 in Yves Roberts Inszenierung von „Poof“ am Théâtre Edouard VII; 17 Jahre bevor Claude Jade dort als Schülerin Jean-Laurent Cochets auftrat.
Vernier wurde noch im selben Jahr von Chabrol für das Kino entdeckt, drehte seitdem mit Molinaro, Lelouch, Granier-Deferre, La Patellière und Ozon, doch berühmt wurde der hochgewachsene Mann mit dem liebevollen Blick aus großen Augen 1963 durch die TV-Serie „Rocambole“.
Das Fernsehen bot ihm auch 2009 einen seiner besten Erfolge: für die Darstellung des Charles de Gaulle in „Adieu de Gaulle, adieu“ erhält Vernier auf dem Festival von Luchon den Preis als bester Schauspieler. Im Kino nur selten in Hauptrollen zu sehen, etwa neben Jean Gabin und Liselotte Pulver in „Le jardinier d’Argenteuil“, sind es exzellente Nebenrollen, die ihn auszeichnen, so in Alain Resnais‘ „Stavisky“ und in Joseph Loseys „Mr Klein“.
Eine exzellente Ensemblerolle ist auch sein Monsieur des Grassins, den er in Jean-Daniel Verhaeghes „Eugénie Grandet“ spielt. Als Bankier von Saumur unterstützt er die Manöver seiner Frau Lucienne (Claude Jade), den gemeinsamen Sohn mit der Tochter des reichen Geizhalses Grandet (Jean Carmet in seiner letzten Rolle) zu verheiraten.
Pierre Vernier und Claude Jade geben eine köstliche Interpretation des Paares aus Balzacs berühmtem Roman. Zwar gönnt ihnen die Laufzeit des Films nicht die weiteren Intrigen, die Balzac dem Paar Des Grassins in seiner „Menschlichen Komödie“ zuschrieb, doch die Ränke der beiden sind in dem mehrfach ausgezeichneten Film ein schauspielerischer Genuss.
Bon Anniversaire, Pierre Vernier.