„Dreh dich um, Marelle !“ In einer Höhle im Gers scheint die Suche von Marelle (Claude Jade) nach ihrem verschwundenen Mann ihr Ende zu finden. Sie begibt sich hier in ein Totenreich wie dem von Orpheus und Eurydike. Auf ihrer Suche erfährt sie, dass sie nicht die einzige ist, die Trauer zu bewältigen hat. „Une petite fille dans les tournesols“ ist seit einigen Tagen beim Institut National d’Audiovisuel (I.N.A.) als DVD erhältlich. Bernard Fériés Film um Schmerz und Hoffnung erhielt 1985 den Prix de la Société des auteurs.
Auch „Lise et Laura“ (1982) gibt es dort seit kurzem als DVD. Claude Jade spielt eine Doppelrolle auf zwei Zeitebenen: zur Zeit des Zweiten Weltkriegs die sanfte Lise und in der Gegenwart die emanzipierte Lektorin Laura, die Lises Witwer (Michel Auclair) begegnet.
Neben diesen beiden Neuerscheinungen gibt es dort auch weitere Filme mit Claude Jade :
Da wäre zum einen Claude Jade als Helena in Jean-Christophe Avertys Shakespeare-Verfilmung „Le songe d’une nuit d’été“ (1969), ein gefeiertes TV-Ereignis, das Anfang der 70er Jahre auch wiederholt als „Ein Sommernachtstraum“ im deutschen Fernsehen lief.
In der Miniserie „Mauregard“ verlobt sich die mittellose Waise Françoise (Claude Jade) im Jahr 1885 heimlich mit dem adligen Maxence (Richard Leduc) . François Truffaut, der ihr damals sagte „Mit deinen großen Augen könntest du allein die ‚zwei Waisen‘ spielen“, erschien 1968 am Drehort und machte ihr wie Maxence seiner Françoise einen Heiratsantrag.
Beim I.N.A. gibt es auch Claude Jade in der Titelrolle von „Sheherazade“. Claude Jade konnte den Fernsehfilm bei seiner Erstausstrahlung zum Jahresende 1971 nicht sehen, da sie gerade mit Bernard in Rio Samba tanzte.
Weiterhin gibt es die Machiavelli-Verfilmung „La Mandragore“ (1973): Der in die verheiratete Lucrezia (Claude Jade) verliebte Callimaco (Paul Barge) kann seine Angebetete mit der List um die Liebeswurzel Mandragola gewinnen.
Aus der Reihe „Au théâtre ce soir“ gibt es mit Claude Jade zwei Theaterverfilmungen: In Jacques Devals „Il y a longtemps que je t’aime“ in einer Inszenierung von Raymond Gérôme finden Clarisse (Claude Jade) und Seemann Sixte (Jean Barney) in einem Antiquitätenladen zueinander. Und in „Volpone“, einer Adaption des Ben-Johnson-Stücks von Stefan Zweig und Jules Romains, gerät Claude Jade als Colomba in eine Intrige von Erbschleichern. In der Inszenierung von Claude Jades Stammregisseur Jean Meyer sind Jean Le Poulain, Francis Huster, Jacques Marin und Geneviève Fontanel mit von der Partie.
Eine weitere populäre Fernsehreihe war „Un comédien lit un auteur“: in „Une histoire d’amour en Provence: Claude Jade lit Madame de Sévigné“ liest sie im Château Grignan aus dem literarischen Schatz der Briefe der berühmten Marquise.
Als Heldin des Horrorfilms „Le collectionneur de cerveaux“ kommt sie den Machenschaften des Grafen Saint Germain auf die Spur. In deutscher Synchronfassung ist der Film als „Schach dem Roboter“ bereits bei Pidax erhältlich.
In „Fou comme François“ wird die Ehe von François (Michel Creton) und Luce (Claude Jade) durch den Ausstieg des Mannes in die Arbeitslosigkeit belastet.
Im Angebot der I.N.A. sind auch zwei weitere Fernsehfilme, die bereits auf DVD erschienen sind:
In Jean-Daniel Verhaeghes Balzac-Verfilmung „Eugénie Grandet“ wollen Lucienne des Grassins (Claude Jade) und ihr Bankiersgatte (Pierre Vernier) ihren Sohn mit der Tochter (Alexandra London) eines reichen Geizhalses (Jean Carmet) verheiraten.
Im Fernsehkrimi „L’amie d’enfance“ aus der Reihe „Commissaire Moulin“ ist sie als „Die Freundin aus der Kindheit“ die Titelheldin: Isabelle Mencier (Claude Jade) hat eine Romanze mit Kommissar Jean-Paul Moulin (Yves Rénier) und unterstützt ihm bei der Jagd auf einen Mörder.
Die Suche nach einem Mörder beschäftigt auch Briefträger René (Alain Claessens) und dessen Freundin, die Lehrerin Solange (Claude Jade), im Krimi „La grotte aux loups“: In der titelgebenden Wolfshöhle hatte René zwei Leichen entdeckt, die kurz darauf verschwunden sind. Und nur Solange glaubt ihm.
Diese Fernsehfilme mit Claude Jade sind auf der Seite des Institut National d’Audiovisuel erhältlich. (Stand Oktober 2018)