Jacques Weber 67

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In „Le malin plaisir“ ist Nicoletta Machiavelli 1975 neben Claude Jade, Anny Duperey, Mary Marquet und Cécile Vassort Teil eines mörderischen Quintetts . Jacques Weber kommt ihnen auf die Schliche.

Jacques Weber, Claude Jade, Le malin plaisirIhre erste Begegnung haben Claude Jade und Jacques Weber, der heute 67 wird, im September 67: Claude Jade spielt gerade in Sacha Pitoëffs Inszenierung von „Heinrich IV“; ihr Name prangt an den Litfaßsäulen. Dennoch ist sie eingeschüchtert, wenn sie im kleinen Bistrot neben der Schauspielschule an der rue Blanche andere Schauspielschüler bemerkt, die plötzlich tuscheln. Einer von ihnen, Jacques Weber, wird ihr einige Jahre später verraten, was die Schüler damals flüsterten: „Schau nur, da drüben ist das Mädchen, das von den Pitoëffs engagiert wurde!“
Weber studiert an der Rue Blanche und sein Mentor wird Pierre Brasseur, mit dem Claude Jade „Sous le signe de Monte Cristo“ dreht. Jacques Weber wird den Graf von Monte Christo 1979 in einem vielbeachteten Vierteiler von Denys de La Patellière („Prêtres interdits“) spielen.

Jacques Weber als Edmond Dantès in der TV-Serie "Der Graf von Monte Christo"

Jacques Weber als Edmond Dantès in der TV-Serie „Der Graf von Monte Christo“

cyrano_jacques weberNach der Schauspielschule verweigert Weber ein Engagement an der Comédie Française und spielt frei an verschiedenen Bühnen unter der Regie von Robert Hossein, Jean-Louis Barrault und Jérôme Savary. Er inszeniert auch selbst und spielt seit 1983 allein 500 den „Cyrano de Bergerac“; in der Verfilmung des Stoffs erhält Jacques Weber für die Rolle von Cyranos Widersacher Comte de Guiche 1991 den César für die beste Nebenrolle.

Für seinen Comte de Guiche an der Seite von Gérard Depardieu als Cyrano erhält Jacques Weber den César

Für seinen Comte de Guiche an der Seite von Gérard Depardieu als Cyrano erhält Jacques Weber den César.

weber JacquesSeit 1970 dreht Weber  mit Michel Deville („Raphaël ou le Débauché“) Nina Companeez („Faustine et le bel été“), Costa-Gavras („État de siège“), François Leterrier („Projection privée“) und Juan-Luis Buñuel („La femme aux bottes rouges“). Später wird er die großen Verführerrollen spielen, als „Bel Ami“ und als „Don Juan“. Seine erste Rolle dieser Art und seine allererste Hauptrolle gibt ihm 1974 Bernard Toublanc-Michel, der zuvor Jean-Claude Dauphin („Adolphe ou l’Âge tendre“) und Isabelle Adjani („Le Petit bougnat“) fürs Kino entdeckt hatte.

Jacques_Weber_et_Claude_Jade_Le_malin_plaisir_film-1975In „Le malin plaisir“ ist allerdings nie gewiss, wer hier wen verführt. Nach dem Tod des Historikers Malaiseau soll der junge Autor Marc (Jacques Weber) dessen Werk über Charles le Téméraire in der Villa des Toten vollenden. Malaiseaus Sekretärin Julie (Claude Jade) verführt Marc, doch es sind noch drei weitere junge Frauen und Malaiseaus Mutter vor Ort. Bald kommt Marc, der verführt wird und verführt, der schreckliche Verdacht, dass Malaiseaus Tod kein Unfall war…

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Bernard Toublanc-Michel, Claude Jade, Jacques Weber

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Die Schauspieler schlafen im Château d’Arpaillargues in jenen Zimmern, die auch von ihren Rollen bewohnt werden. Eine familiäre Atmosphäre entsteht so für Jacques Weber, Claude Jade, Anny Duperey, Nicoletta Machiavelli, Cécile Vassort und Mary Marquet, eine ehemalige Schauspiellehrerin Claude Jades.

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Für die Rolle der Julie akzeptiert Claude Jade erstmals Nacktaufnahmen. Bernard Coste hatte seiner zögernden Frau bereits im Vorfeld erklärt, sie müsse verrückt sein, wegen solcher Szenen auf eine feine Rolle wie die der Julie zu verzichten. Vier Jahre zuvor hatte Claude Jade erklärt, sie müsse für eine derartige Entscheidung ihre Mentalität ändern: „Ich dachte immer, es schickt sich für eine ernsthafte Schauspielerin nicht, sich auszuziehen. Ich habe mich geirrt.“ Um sich zu enthemmen, trinkt Claude Jade mit Jacques Weber vor den Aufnahmen „ein wenig Vodka“.

Claude Jade, Jacques Weber, film "Le malin plaisr" de Bernard Toublanc-Michel, 1974 1975, apres le Roman "Les plaisirs de mon âge" de Francoise Linares

A votre santé, Jacques Weber.

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Nicoletta Machiavelli

In „Le malin plaisir“ ist Nicoletta Machiavelli 1975 neben Claude Jade, Anny Duperey, Mary Marquet und Cécile Vassort Teil eines mörderischen Quintetts . Jacques Weber kommt ihnen auf die Schliche.

Le malin plaisir Jacques Weber Claude Jade Anny Duperey Nicoletta Machiavelli Mary Marquet Cécile VassortDie italienische Schauspielerin Nicoletta Machiavelli ist am 15. November im Alter von 71 Jahren gestorben.
Berühmt wird sie 1966 mit Luigi Zampas „Eine Frage der Ehre“: Ein sich versteckt haltender Mann schwängert seine Frau und als die Öffentlichkeit nun glaubt, sie sei fremdgegangen, muss er sie töten, um seine Ehre wiederherzustellen. Nicoletta Machiavelli nimmt in ihren folgenden Filmen selbst die Waffe zur Hand; in Spaghetti-Western wird sie zum Star des Genres: mit Burt Reynolds in Sergio Corbuccis „Navajo Joe“ oder in „Giarrettiera Colt“als eine der wenigen zentralen Westernheldinnen. Quentin Tarantino gibt ihr zu Ehren seiner Hauptfigur in „Kill Bill“ das Pseudonym Arlene Machiavelli.

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Star des Spaghetti Western: Nicoletta Machiavelli

Die merkwürdige Lebensgeschichte des Friedrich Freiherrn von der Trenck

Trenck-Mehrteiler (1972)

In Carlo Lizzanis „Eine Flut von Dollars“ überlebt ihre Heldin Mary Ann nur in der amerikanischen Version „The Hills Run Red“, in der italienischen muss sie wie in „Eine Frage der Ehre“ sterben. Ein Los, das sich ihre Rollen oft teilen: Als Alain Delons Ehefrau in „Tony Arzenta“ stirbt sie bereits zu Beginn des Films.
Zum Ausgleich schlüpft Nicoletta Machiavelli für „Die merkwürdige Lebensgeschichte des Friedrich Freiherrn von der Trenck“ gemeinsam mit Matthias Habich in preußische Gewänder – und geht als Amalie ins Kloster.
Doch 1975 wird sie abermals gefährlich – als eine der Hauptdarstellerinnen in Bernard Toublanc-Michels „Le malin plaisir“.

1975 spielte sie neben Claude Jade eine der fünf mordverdächtigen Frauen im Thriller „Le malin plaisir“. In der Villa Fontbonne zeigen sie nach dem Unfalltod des Schriftstellers Philippe Malaiseau keine Spur von Trauer: Anny Duperey ist in ihrer zweiten Zusammenarbeit mit Claude Jade nach „Gejagt wie Monte Christo“ die Witwe Malaiseaus, Claude Jade spielt die Sekretärin Julie, Mary Marquet die Mutter, Cécile Vassort eine Cousine und Nicoletta Machiavelli als Melisa die mysteriöse italienische Freundin des Toten. Als der junge Autor Marc (Jacques Weber) nach Fontbonne kommt, um Malaiseaus letztes Werk fortzusetzen, wird er zum Liebhaber und Spielball der Frauen. Bald keimt in ihm ein schrecklicher Verdacht.

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le malin plaisir jacques weber claude jade anny duperey nicoletta machiavelli Mary marquet cecile vassort bernard toublanc michelDa Marc mit den vier jungen Frauen schläft, gerät der Film freizügig. Claude Jade, die noch vier Jahre zuvor Nacktszenen abgelehnt hatte (s. „Mein Onkel Benjamin“), wird von ihrem Ehemann Bernard Coste darin bestärkt, die Julie zu spielen. Denn eine verführerische Mörderin ist genau der Imagewandel, mit dem sie ihren braven Heldinnen entfliehen will. Für Nicoletta Machiavelli sind unbekleidete Auftritte seit “Storie scellerate” (Decamerone – Abenteuer des Wollust) keine Neuheit.
Ungewohnt ist allerdings die Unterbringung der Stars: Drehort für die südfranzösische Villa, in dem die fünf Frauen ihr Netz um den jungen Autor spinnen, ist das Château d’Arpaillargues bei Uzès. Und die Schauspieler beziehen jene Zimmer, die im Film von ihren Figuren bewohnt werden.
Für Nicoletta Machiavelli war die Melisa 1975 ihre zweite Hauptrolle im französischen Kino. Im Jahr darauf spielte sie neben Jean Gabin und Jean-Claude Brialy in „Zwei scheinheilige Brüder“, trat in „Jenseits von Gut und Böse“ auf und zog sich 1977 bis auf ein kurzes Comeback vom Film zurück. Der Titel: „La fuite en avant“. Sie wollte als Schülerin des Neo-Sannyas-Begründers Osho nur noch ihr Privatleben und lebte seitdem in der Nähe Bolognas.
1985 ging sie in die USA, wo sie privaten Sprachunterricht und Kochkurse gab. Nach schwerer Krankheit ist sie am vergangenen Sonntag in Seattle gestorben.

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Claude Jade behütet – eine Galerie

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Claude Jade 1972 in „Les feux de la Chandeleur“ (Kerzenlicht)

Célimène et le cardinal

2006 in „Célimène et le cardinal“

Behütet wächst Claude Jade auf und bereits 1964 trägt sie auf der Bühne ihre erste Kopfbedeckung, eine Haube. Zwischen ihrer Molière-Heldin Agnès und ihrer Molière-Heldin Célimène liegen 42 Jahre.
Der Karrierestart erfolgt unter Männern, die sie behüten oder behüten wollen: Sacha Pitoëff und François Truffaut. Und freilich trägt Claude Jade in vielen ihrer zahlreichen Filme Hüte; mal sind es historische Modelle, in seltenen Fällen sind sie ein dramatisches Element.
Unter der Seite Gut behütet  finden Sie hier ab heute einen Artikel, der zugleich eine chronologische Galerie ist.

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