Mein Onkel Benjamin DVD

Jacques Brel als Benjamin und – nicht zu vergessen! – Claude Jade als Manette haben mehr Sonne auf unsere Erde gebracht als alle längst verblichenen Sonnenkönige zusammen.“, schrieb Filmkritiker Heinz Hoffmann, als „Mein Onkel Benjamin“ 1972 in den Kinos der DDR seine deutsche Erstaufführung erlebte. Und Renate Holland-Moritz legte im „Eulenspiegel“ nach: „„Zu den großen Vorzügen des Films gehört die Bekanntschaft mit der schönen und hochbegabten Claude Jade, einer Schauspielerin, die auch François Truffaut genügend faszinierte […] .“

In Österreich startete der Film als „Der Mann im roten Rock“ im Kino, in der BRD hatte Édouard Molinaros Film dann Videopremieren als „Mein Onkel Benjamin“ und „Der Frauenheld“.  Nun ist der Filmklassiker bei Pidax als DVD erschienen.
Mehr zum Film hier.

Am 8. Mai pries der „Résistance Republicaine“ den Film als „jedes Mal ein Jungbrunnen, der den Alltag vergessen lässt“ und veröffentlichte einige Ausschnitte und ein Interview mit Claude Jade. Hier der Link
und das Interview:

7. Todestag Édouard Molinaro

Claude Jade und Édouard „Doudou“ Molinaro

Vor sieben Jahren starb Édouard Molinaro im Alter von 85 Jahren.

Filmlexikon Édouard Molinaro Filmspiegel 15/1981. Portrait: Joachim Reichow

Einer seiner größten Erfolge ist „Mein Onkel Benjamin“, in dem Claude Jade neben Jacques Brel die weibliche Hauptrolle spielte.

 

Claude Jade, Jacques Brel, Edouard Molinaro

„À Pierrette“ ist der Film gewidmet, der Frau Molinaros, die zur Zeit der Dreharbeiten mit ihrem Sportflugzeug tödlich verunglückte. Das Team ist verstört, Philippe Monnier, der erste Assistent, übernimmt für einige Tage die Regie. Auch im Gedenken an Pierrette entsteht ein zutiefst optimistischer Film, in dem auch dem Tod – im Festmahl des Arztes  Minxit – mit Warmherzigkeit begegnet wird. Dem Abschiedsessen folgt die Beerdigung: So wie Minxit es sich wünschte, tauchen seine Freunde Rosen in Champagner und entblättern die Blüten über seinem Grab.

Rosenblüten für Minxit

Jacques Brel (1929-1978) und Claude Jade (1948-2006)

Viel zu jung starben die Darsteller Jean-Pierre Lamy (1945-1970), Lyne Chardonnet (1943-1980), Jacques Brel (1929-1978) und Claude Jade (1948-2006), Schauspieler eines Films, der nach wie vor eine Ode an das Leben ist.

Schauspieler Bernard Alane als Hector de Pont-Cassé mit seinen Kollegen Jean-Pierre Lamy (1945-1970), Lyne Chardonnet (1943-1980), Claude Jade (1948-2006) und Jacques Brel (1929-1978)

Jean-Pierre Lamy (1945-1970) mit Bernard Alane und Claude Jade

Jacques Brel, Claude Jade, Édouard Molinaro, Lyne Chardonnet

Claude Jade, Édouard Molinaro, Lyne Chardonnet, Jacques Brel

Édouard Molinaro und Claude Jade

Robert Dalban

Claude Jade, Robert Dalban und Jacques Brel in "Mon oncle Benjamin"

Claude Jade, Robert Dalban und Jacques Brel in „Mon oncle Benjamin“

Dalban_Robert_pic_tontons149Wenn das Weinfass in „Mein Onkel Benjamin“ für das Liebespaar Claude Jade und Jacques Brel geöffnet wird, kommt ein exzellenter Jahrgang zutage: Robert Dalban, geboren am 19. Juli 1903.
Der Mann mit der Gangstervisage fiel erstmals 1947 als Mörder Paulo in Clouzots „Quai des Orfèvres“ auf und ist ein Symbol des französischen Nebendarstellers in der zweiten und dritten Reihe. Bei über 240 Auftritten ist sehr viel Mittelmäßiges dabei, doch eben auch Unvergessenes.

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Guter Jahrgang: Fernandel (1903-1971) und Robert Dalban (1903-1987) in „L’assassin est dans l’annuaire“

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Zu seinen herausragenden Filmen zählen „Marie Octobre“, in dem er ein des Verrats verdächtiger ehemaliger Résistance-Kamerad von Danielle Darrieux ist, „Les Tontons flinguers“ (Mein Onkel, der Gangster), in dem als Hausdiener Jean immer wieder sein donnerndes „Yes Sir !“ schmettert und „Mon oncle Benjamin“, in dem er als Gastwirt besessen über die Jungfräulichkeit seiner Tochter Manette (Claude Jade) wacht. Und als Manette sich dem jungen Hector de Pont-Cassé (Bernard Alane) anvertraut, findet der mit Hilfe eines Weinfasses ein ganz besonderes Geschenk für Manette und Benjamin.

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Unter diesem Link mehr zu „Mon oncle Benjamin“

Edouard Molinaro 88

Jacques Brel, Claude Jade und Doudou Molinaro

Jacques Brel, Claude Jade und Édouard „Doudou“ Molinaro (1928-2013)

Vor 88 Jahren wurde Édouard Molinaro geboren. Für einen seiner schönsten Filme engagierte er vor genau 45 Jahren die Neuentdeckung des Kinos, die „kleine Verlobte des französischen Films“. Doch Claude Jade lehnte die Rolle der Arabelle in „Mein Onkel Benjamin“ ab; die aus dem Kloster heimgekehrte Arzttochter erschien ihr zu brav. Sie insistierte auf die Rolle der Manette, für die Molinaro eine neue Lollobrigida im Sinne von „Fanfan la tulipe“ vor Augen hatte. Trotz oder mittels dieser Diktion wurde Manette eine ihrer besten Rollen.

Claude Jade und Édouard Molinaro

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Lyne Chardonnet übernahm für Édouard Molinaro die von Claude Jade abgelehnte Rolle der Arabelle

les décolletés de Lyne et Claude

les décolletés de Lyne et Claude

Doch am Set verweigerte Claude Nacktszenen. „Claude Jade war schüchtern, sehr sehr schüchtern“, erinnerte sich Molinaro noch 2013, als er kurz vor seinem Tod die Blu-ray des Films kommentierte: „Aber es passte letztendlich zu ihrer Rolle der Verweigerin“. Claude behielt Recht, denn die Nacktheit wäre unmotiviert gewesen und sie behielt das Handtuch, das bei einer Umarmung zu Boden gleiten sollte, fest verknotet über ihrem Busen. In einer weiteren Szene trägt Claude Jade eine fast transparente Bluse. Hector de Pont-Cassé und dessen Freund Guillaume starren auf Manettes Dekolleté. Für ein Insert auf eine unter der Bluse durchscheinende Brustwarze besteht Claude Jade auf ein Double – und Molinaro engagiert ein Mannequin.

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Édouard Molinaro und Claude Jade am Set zu „Mon oncle Benjamin“ (Mein Onkel Benjamin, 1969)

Nach dem großen Erfolg von „Mon oncle Benjamin“ wollte Molinaro erneut mit Claude Jade drehen, doch die Rolle in „Les aveux les plus doux“ lehnte sie ab, da es wieder eine Nacktszene gab. Claude Jade zu jener Zeit: „Es ist mir bereits passiert, dass ich interessante Rollen ablehnte, weil es da Szenen dieser gewissen Art gab. Ich denke, dass es Mädchen gibt, die das nicht geniert. Dann nimmt man halt sie.“

Claude Jade, Édouard Molinaro, Lyne Chardonnet und Jacques Brel

Claude Jade, Édouard Molinaro, Lyne Chardonnet und Jacques Brel

Viel zu jung starben die Darsteller Jean-Pierre Lamy (1945-1970), Lyne Chardonnet (1943-1980), Jacques Brel (1929-1978) und Claude Jade (1948-2006), Schauspieler eines Films, der nach wie vor eine Ode an das Leben ist.

Link zu Mein Onkel Benjamin

Todestag Jacques Brel

Vor 37 Jahren, am 9. Oktober 1978, starb Jacques Brel.

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Jacques brel claude jade mon oncle benjamin mein onkel benjamin Am 8. Oktober 1978 hat Claude Jade ein Essen für die gesamte Crew von „L’île aux trente cercueils“ organisiert und feiert ausgelassen in der Bretagne ihren 30. Geburtstag. Am Morgen nach der Feier kommt die schmerzhafte Nachricht vom Tod Brels, ihrem Partner aus „Mon oncle Benjamin“. Der Film von Edouard Molinaro, dessen Frau während der Dreharbeiten bei einem Flugzeugabsturz stirbt, ist eine Ode an das Leben, gerade auch im Bewusstsein, dass das Leben zu kurz ist. Dem entspricht das große Diner mit allen seinen Freunden, das Dr Minxit am Abend vor seinem Tod gibt.

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„Jacques Brel als Benjamin und – nicht zu vergessen! – Claude Jade als Manette haben mehr Sonne auf unsere Erde gebracht als alle längst verblichenen Sonnenkönige zusammen.“ (Heinz Hofmann)

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Die Arbeit zu „Mein Onkel Benjamin“ erscheint Claude Jade wie Ferien, doch Jacques Brel schüchtert sie ein wenig ein. Ihre Ehrfurcht vor dem berühmten Künstler, mit dem sie intime Szenen hat, ist privat zu groß; auch wenn er sich sehr einfach gibt. “Er ist warm, freundlich, offen und aufmerksam gegenüber anderen und die fröhliche und warmherzige Atmosphäre der Dreharbeiten ist viel ihm zu verdanken.”  An den Abenden nach Drehschluss sind Team und Schauspieler häufig zusammen. Sie sehen am 16. Juli 1969 gemeinsam vor einem Fernseher im Salon des Hotels die erste Mondlandung oder spielen nachts in den steilen Straßen des Dorfs Fußball.

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Das letzte Mal sieht sie Brel auf der Autobahn in Belgien. Claude Jade ist auf dem Heimweg von den Dreharbeiten zu „Home sweet Home“, Jacques Brel dreht gerade auf dieser Straße, begleitet von einer Kamera, „Far West“. Sie winken sich zu und geben sich Zeichen als sie für einen Moment aneinander vorbeifahren.

  MON ONCLE BENJAMIN (Mein Onkel Benjamin)

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Manette

Jacques Brel und Claude Jade in

Jacques Brel und Claude Jade in „Mon oncle Benjamin“

claude jade manette„Zu den großen Vorzügen des Films gehört die Bekanntschaft mit der schönen und hochbegabten Claude Jade“, schreibt Filmkritikerin Renate Holland-Moritz zum deutschen Kinostart von „Mein Onkel Benjamin“.
Als Claude Jade 1969 die Rolle der Arabelle in Édouard Molinaros „Mon oncle Benjamin“ angeboten bekommt, lehnt sie diese ab und wählt eine Rolle, die sie spannender findet, die der Gastwirtstochter Manette. Und als sie laut Drehbuch eine Nacktszene spielen soll, verweigert sie diese – und setzt sich erneut durch.

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Als Manette spielt Claude Jade an der Seite von Jacques Brel eine ihrer schönsten Rollen.

Ausführlicher Link: „Mein Onkel Benjamin – Mon oncle Benjamin“